Busreisen
oder
Der Weg der Tütensuppen
Warum nur bringe ich es nicht fertig, ohne Zwischenfälle von A nach B zu kommen, wenn unter meinem Allerwertesten mindestens 4 Räder sind.....
Es begann damit, dass die Erinnerung an das letzte "Auseinandergehen wie ein Hefekloß aufgrund des fettigen Mensa-Essens" (glücklicherweise konnte ich damals wieder schrumpfen) wieder an Bedeutung gewann, da ich mich ja in meinem neuen Institut nicht gleich zu Beginn ausgrenzen will und daher "entzückt" der Herde folge. Meine besorgte Mutter sprach sofort begeistert: "Kind (muss ich an dieser Stelle mein Alter erwähnen?), ich schick Dir Tütensuppen, die haben ganz wenig Fett, die kannst Du Dir Abends wenn Du nach Hause kommst kochen." Wie Mütter nunmal sind waren ziemlich schnell Tütensuppen auf dem Weg zu mir, jedoch stellte sich heraus, dass sie nicht in meinem Briefkasten landeten, sondern beim Postschalter am Bahnhof (am anderen Ende der Stadt), wodurch sich auch beweisen lässt, dass der Postbote (im Gegensatz zu dem meines alten Wohnheims) keinen Universalschlüssel für die Briefkästen besitzt. Da jedoch die Post ganz fantastische Öffnungszeiten hat, beschloss ich, in der Mittagspause (ich nehme jede Gelegenheit wahr, um der Mensa zu entkommen) zum Bahnhof zu fahren. Auf dem Weg zurück zum Institut erwischte ich einen Bus, von dem ich wusste, dass er an der Uni hält. Als er falsch abbog wurde ich unruhig, zumal mir die Gegend zunehmens unvertrauter wurde. Der knurrige Busfahrer jedoch bejahte meine Frage, ob er zur Uni fahre. Aber eine Frage hatte ich ihm nicht gestellt: WANN? Eine halbe Stunde später (statt ca. 10min) kam ich an der Uni an. Ich hechtete ins Institut, öffnete mein Paket mit den Tütensuppen und fand dort auch 3 selbstgebackene Kekse. Und wieder hätte ich stutzig werden müssen, NUR 3, absolut untypisch. Was soll ich sagen, mich quälte der Hunger, denn die angrenzende Cafete war geschlossen, da genau an diesem Tag die Heizung ausgefallen war und den Angestellten nicht zuzumuten war, in der Kälte zu arbeiten. Doch, sprach mein Magen, aber ich brachte ihn zum Schweigen.
Der erste Keks schmeckte widerlich, beim zweiten war ich schon etwas abgehärtet. Der dritte bestand glücklicherweise nur noch aus Krümeln. Am Abend beschwerte ich mich erstmal, woraufhin sie nur trocken sagte: "Als ich die Kekse aß wurde mir schlecht und nun wollte ich wissen, ob Dir auch schlecht wird." Und sie amüsierte sich köstlich.
Kommentare meinerseits erübrigen sich an dieser Stelle.
by C.G.